Ringvorlesung Rassismusforschung TU Berlin 10 — Barbara Schäuble: „Was die Antisemitismusforschung aus der Rassismusforschung lernen kann“

Teil 10 aus der Reihe Ringvorlesung Rassismusforschung

Am Montag vorletzter Woche (11.1.2016) gab es Barbara Schäubles Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Rassismusforschung an der TU Berlin. Das Thema lautete „Was die Antisemitismusforschung aus der Rassismusforschung lernen kann“. Ich war dort und gebe hier eine kurze Zusammenfassung.

Perspektiven auf Antisemitismus und Rassismus

Barbara Schäuble bemerkt einleitend, dass Antisemitismus und Rassismus, trotz Gemeinsamkeiten, zwei zu unterscheidende Phänomene seien. Während Antisemitismus historisch einen religiösen Ursprung habe, auf dem Bild der Überlegenheit basiere und auf geistige Eigenschaften abhebe, sei Rassismus historisch mit dem Kolonialismus verknüpft, fuße auf Ausbeutung und fokussiere damit auf Körper.

Bereichsübergreifende soziologische Ansätze ermöglichten Vergleiche der beiden Phänomene. Die bisher täter_innenzentrierten Erklärungsmuster, bei denen die Rechtfertigungen der Täter_innen Ausgangspunkt sind, müssten überwunden werden. Das als distanzlos kritisierte Konzept der akzeptierenden Jugendarbeit habe sich als ungeeignet herausgestellt. Demnach sei nicht die Frage, wie(so) Jugendliche rechts würden zu untersuchen, sondern die lokalen Kontexte, die begünstigend zur Entstehung und Organisation rechter Strukturen beitragen. Die konkreten Folgen für die Betroffenen und Einschätzungen aus deren Perspektiven müssen dabei einbezogen werden.

Mit der von Schwarzen/PoC/Migrant_innen erkämpften Beteiligung an akademischen Diskursen ab den 60er Jahren hätten zunehmend Fragen zu Dominanz- und Machtverhältnissen Platz in rassismustheoretischen Überlegungen erhalten. Für den europäischen Kontext sei bspw. Philomena Essed zu nennen, die in den Niederlanden bereits in den 80er Jahren nach der Perspektive der von Rassismus nachteilig Betroffenen fragt. Die Antisemitismusforschung sei dagegen lange auf historische Phänomene ausgerichtet gewesen und rücke erst in letzter Zeit die Gegenwart ins Zentrum der Fragestellungen. Zwar habe es in den 1920er Jahren Analysen von Antisemitismus aus jüdischen Perspektiven gegeben, diese seien jedoch in der Forschung nach 1945 ignoriert worden.

„Objektive“ Standpunkte

Die Ungleichheit bei der Befragung dauere an: Opfer und Zeitzeug_innen von Rassismus und Antisemitismus gelten als weniger relevant bei der Untersuchung der Phänomene, als die sprachmächtige Forschung selbst. Das heißt, primär weiße nicht-jüdische Akteur_innen aus der Wissenschaft sprechen über Gewalt, die von ebenfalls weißen nicht-jüdischen Täter_innen ausgeht. Objektivität sei unmöglich. Die Forschung müsse die Perspektiven einbeziehen, aus denen die Gewalt erlebt wurde und wird, um nicht nur den Standpunkt zu repräsentieren, von dem (potentiell) Gewalt ausgeübt wird.

Als Beispiel für die Einbeziehung rassifizierter Perspektiven in die Forschung nennt Barbara Schäuble u.a. Paul Mecherils interviewbasierte Untersuchungen (s. Prekäre Verhältnisse 2003, Beschreibung/Auszüge). Faktoren wie die Positionierungszwänge für die von Rassismus Benachteiligten und daraus resultierender Stress werden sichtbar gemacht und in der Analyse berücksichtigt. Beispielhaft wird auch die Arbeit von Susanne Offen zu Geschlechterordnungen erwähnt (s. Achsen adoleszenter Zugehörigkeitsarbeit 2013, Beschreibung/Auszüge), in der Betroffene nicht so sehr Diskriminierungserfahrungen problematisieren, als vielmehr die Positionierungszwänge, also den Druck, sich in Ordnungen einfügen zu müssen.

Fragen der Antisemitismusforschung

Die Frage nach den Möglichkeiten, sich als jüdischer Mensch in der Gegenwart sozial zu positionieren, werde auch in der Untersuchung von Antisemitismus bedeutender. So gehe die als Feindbildfoschung mit historischen Fragen etablierte Antisemitismusforschung allmählich zur Analyse von Ursachen in der Gegenwart über. Die Einstellungsforschung, bei der Taten auf einzelne Täter_innen individualisiert wurden und die pädagogische Relativierungen begünstige („Sie wissen ja nicht, was sie tun“), werde ebenfalls zunehmend zurückgelassen.

Ähnlich wie beim Rassismus würde auch der Antisemitismus öffentlich von einer überwiegenden Mehrheit abgelehnt, aber gleichzeitig z.B. in Schlussstrichrhetoriken offen reproduziert. Um dem Phänomen gerecht zu werden müsse die Antisemitismusforschung zur Sozialforschung zurückfinden.

Abschließende Diskussion

In der Abschlussdiskussion nach dem Verhältnis zwischen Antisemitismus und Rassismus gefragt antwortet Barbara Schäuble, sie akzeptiere Rassismus als Oberbegriff für Antisemitismus, plädiere aber für die gesonderte Nennung, um spezifische Unterschiede zu anderen Rassismen, etwa Kolonialrassismus, hervorzuheben.

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Am 18.1.2016 spricht Iman Attia zum Thema „Antimuslimischer Rassismus und Orientalismus“ (dazu die Ankündigung auf facebook und mein Blogpost).

Ringvorlesung Rassismusforschung TU Berlin 9 — Philipp Dorestal: „Alltagsrassismus“

Teil 9 aus der Reihe Ringvorlesung Rassismusforschung

Am letzten Montag (4.1.2015) referierte Philipp Dorestal im Rahmen der Ringvorlesung Rassismusforschung an der TU Berlin. Der Vortrag trug den Titel „Alltagsrassismus“. Nachdem es zunächst so aussah, als bliebe der Saal nur halbvoll, waren kurz vor Beginn fast alle Plätze besetzt. Hier folgt wieder ein zusammenfassender Überblick zum Vorgetragenen.

Rassismus: Allgegenwärtige Produktion von Differenz

Für die Definition von Rassismus folgt Philipp Dorestal dem differentialistischen Ansatz von Étienne Balibar und Stuart Hall (hier grob skizziert), und beschreibt Rassismus als System der Produktion von Differenz über Kategorien wie ‚Hautfarbe‘, Kultur oder Religion. Dieses System wirke in ‚Wir‘-vs.-‚Die‘-Logiken, Othering-Prozessen, Macht und Abwertung, und könne sich in der Praxis variantenreich entfalten, etwa in Form rassistischer Gesten oder Beschimpfungen sowie in physischen Übergriffen oder Grenzüberschreitungen. Rassistisches Handeln äußere sich durch das Abrufen bestehender rassistische Bilder, Diskurse und Normen, die in der konkreten Situation aktualisiert werden. Rassistische Handlungen sind demnach performativ und erfolgen durch Wiederholung. Nicht-Betroffene leugnen die von Betroffenen erfahrene Allgegenwart des Rassismus vor allem deswegen, weil sie sonst ihre eigene Sozialisation innerhalb einer rassistisch geprägten Gesellschaft anzuerkennen hätten. Mit anderen Worten, die Reflexion der eigenen Position im System Rassismus kann einfach vermieden werden, indem den Betroffenen ihre Rassismuserfahrung abgesprochen wird.

Kein Entkommen

Zur Identifikation und Benennung rassistischer Praktiken sei ein erweiterter Gewaltbegriff nötig, der über physische Verletzung hinausgeht. Kleine Spitzen, Gesten, Handlungen und microaggressions müssten als Gewalt anerkannt werden. Scham, Demütigung und Schuldgefühle kennzeichneten Rassismuserfahrungen. Die komplexe Wirkmacht von Rassismus ist allgegenwärtig, für Betroffene gibt es „kein Entkommen“. Therapieversuche der durch Rassismus erlebten Traumata blieben erfolglos, denn das hierfür notwendige Vermeiden re_traumatisierender Situationen ist bei Rassismus unmöglich.

Mit dem auf Jane Elliot zurückgehenden Blue-Eyed-Experiment wird in Workshops eine soziale Situation simuliert, in der weiße Menschen, die ‚Blauäugigen‘, systematisch mit Diskriminierung, Ausgrenzung und Abwertung konfrontiert werden (in Deutschland bietet Jürgen Schlichter solche Workshops an). Auffällig sei, dass die weißen Teilnehmenden meist ihre Teilnahme vor dem Abschluss abbrechen, da sie der simulierten Situation nicht standhalten — einer Situation, die für PoC und Schwarze Menschen Alltag ist, die sie nicht ‚abbrechen‘ können.

Alltäglicher Rassismus bedeutet für Betroffene kontinuierliche seelische bzw. psychische Verletzungen aufgrund von Gewalterfahrung. Das fehlende Abbauen von Stress, der aus diesen Erfahrungen resultiert, kann zu Erkrankungen führen. Darüber hinaus können Momente der Erinnerung (ausgelöst z.B. durch unbewusste Trigger) retraumatisierend wirken.

„Woher kommst du (wirklich)?“

Die auf das Aussehen von Menschen bezogene Frage nach der (wirklichen) Herkunft impliziert „du gehörst nicht (wirklich) dazu“. Die so übermittelte Vorannahme, Körper von Schwarzen Menschen und PoC seien eine Anomalie (und Deutsch–Schwarz ein Oxymoron), erzeugt symbolischen Ausschluss. Obgleich die Frage aus Interesse oder Neugier gestellt wird, sei sie nicht unschuldig, denn mit ihr wird (auch ungewollt) weiß als Norm gesetzt. Das zeige sich auch daran, dass z.B. weiße Schwed_innen der 2. Generation in Deutschland diese Frage nicht hören, aber Schwarze Deutsche egal welcher Generation. (Einen lesenswerten Text mit konkretem, aktuellen Bezug zu dieser Thematik gibt es übrigens bei shehadistan.)

Zwei Phänomene nennt Philip Dorestal beispielhaft für die körperliche Erfahrbarkeit von Alltagsrassismus: Einmal die Grenzüberschreitung, bei der ungefragt in den private space von rassifizierten Menschen eingedrungen wird, und zudem die Ausgrenzung, also die (räumliche) Isolation der von Rassismus Betroffenen. Rassistische Praktiken dieser Art sind ohne weitere verbale Artikulation für die Betroffenen spürbar.

Political Correctness

Verbreitete Mechanismen zur Vermeidung der Thematisierung von Rassismus zeigten sich in der Annahme von ‚racelessness‘ (‚race‘ als Kategorie mit konkreten sozialen Auswirkungen wird nicht wahrgenommen) und im Propagieren von color blindness (die Existenz von ‚race‘ wird bewusst negiert). Als Abwehrmechanismus sei auch das Konzept der Political Correctness einzuordnen: Der politische Kampfbegriff mache Schwarze/PoC-Politiken unsichtbar und stelle neue, ungewohnte Subjektivitäten infrage. Als in den 60er, 70er Jahren in den USA die Aufnahme nicht-weißer, weiblicher, LGBT-Perspektiven in die akademischen Strukturen gefordert wurde und sich gesellschaftliche Kräfteverhältnisse allmählich veränderten, diente der Begriff Political Correctness zur Diskreditierung dieser Entwicklung und zur Leugnung von Rassismuserfahrungen. Mit despektierlichen Verweisen auf Political Correctness würde auch im deutschen Kontext versucht, die Sensibilisierung für Rassismus zu diffamieren. Veranschaulichend zitiert Philipp Dorestal aus dem vorgeblich abwägenden Werk von Matthias Dusini und Thomas Edlinger, „In Anführungszeichen. Glanz und Elend der Political Correctness“ (Suhrkamp 2012), das Begriffe wie „paranoides Angstsystem“, „Antidiskriminierungswächter“, „Chor der Viktimisierten“ oder „sich überidentifizierende Adressaten von Diskriminierung“ enthält.

Abschließend

Zum Schluss verweist Philip Dorestal auf zahlreiche Beispiele für praktische Rassismuserfahrungen in Schule, Freizeit und bei der Wohnungssuche und beschreibt Testing-Methoden, mit denen rassistische Praktiken juristisch relevant nachgewiesen werden können.

Fazit: Rassismus findet als wiederkehrende Erfahrung statt, die in allen Lebensbereichen — in subtiler oder offensichtlicher Form — auftritt, und zu erheblichen Folgen wie Traumatisierungen führen kann.

Als Empfehlung gibt Philip Dorestal noch Claudia Rankine: Citizen, An American Lyric mit auf den Weg (Lese-/Hörprobe).

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In der anschließenden Diskussion gibt Philip Dorestal auf Nachfrage an, aus Zeitgründen nicht alle wichtigen Aspekte im Zusammenhang mit (Alltags)Rassismus abgedeckt zu haben, so auch Intersektionalität.

Er verweist zudem auf seine Ablehnung des zu sehr kontextgebundenen Begriffs ‚Rasse‘, dessen emanzipatorische Bedeutungswendung er nicht für realistisch hält, weshalb er für den als kritische Analysekategorie im englischsprachigen Kontext verbreiteten Begriff ‚race‘ plädiert. (War in den letzten Vorträgen immer wieder Thema.) Zwar gelte es, das Ideal „alle Menschen sind gleich“ zu erreichen, aber Analysekategorien mit Bezug zur Realität blieben notwendig, solange das Ideal nicht erreicht sei.

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Montag, 11.1.2016 spricht Barbara Schäuble darüber, „Was die Antisemitismusforschung aus der Rassismusforschung lernen kann“ (dazu hier die facebook-Ankündigung und hier mein Blogeintrag).

Ringvorlesung Rassismusforschung TU Berlin 8 — Pascal Grosse: „Koloniale Rassenpolitik vor und nach dem 1. Weltkrieg“

Teil 8 aus der Reihe Ringvorlesung Rassismusforschung

Am vergangenen Montag (14.12.2015) war der für dieses Jahr letzte Termin der Ringvorlesung Rassismusforschung an der TU Berlin, und an dem sprach Pascal Grosse über „Koloniale Rassenpolitik vor und nach dem 1. Weltkrieg“. Auf der Grundlage einiger Notizen, die ich mir in dem gut gefüllten Hörsaal machte, folgt hier wieder eine Zusammenfassung des Vorgetragenen.

Eingangs hält Pascal Grosse fest, dass eine koloniale Beziehung nicht nur für die Kolonisierten, sondern auch für die koloniale Macht Veränderungen bedeute. Diese Wechselbeziehung lasse sich für den deutschen Kontext in der Gegenüberstellung der zwei Bilder „Kamerun“ (1891) und „Ausländer in Berlin“ (1903/1905) veranschaulichen.

Ein Blick auf die uns umgebenden Erinnerungsorte könne die Kolonialzeit in der Gegenwart sichtbar machen. Hier nennt Pascal Grosse das Afrikanische Viertel in Berlin Wedding, ein ursprünglich für Tierschauen konzipiertes Areal, wo noch immer Straßen und Plätze nach den Kolonialisten Carl Peters, Gustav Nachtigal oder Adolf Lüderitz benannt sind. Da nach dem Mauerfall die Namen kommunistischer und antifaschistischer Protagonist_innen problemlos entfernt wurden, sei es bezeichnend, dass Kolonialherren als Namensgeber bis heute offenbar kein Problem darstellen. (Mein Einschub: Nach 1990 umbenannt wurden z.B. Leninallee, Wilhelm-Pieck-Str., Dimitroffstr., und zur anhaltenden Idealisierung deutscher Kolonialherren im Afrikanischen Viertel siehe z.B. hier.) Auf dem Friedhof Columbiadamm in Berlin Neukölln steht der 1907 aufgestellte Gedenkstein, der an die „heldenhaften“ deutschen Kolonialtruppen erinnert, die 1904 den Genozid an den Herero und Nama begannen. Ein zusätzlicher Gedenkstein für die Opfer wurde 2009 eingeweiht. Auch die Personalie und die Statue von Robert Koch müssten im Kontext deutscher Kolonien gedeutet werden, die die Matrix für die Arbeit Kochs bildeten. Rudolf Virchow mit seiner Schädel- und Skelettsammlung sei ebenfalls in dem Zusammenhang zu nennen. Die Charité übergab am 30.09.2011 erstmals 20 Gebeine ermordeter Herero und Nama an ihre Nachfahren. (Aktuelles zu dem Thema auch hier.) Orte der Erinnerung an das koloniale System, das die Voraussetzung für diese Form des Transfers von Menschen bildete, müssten vergegenwärtigt werden.

Die kolonialen Dominanzbeziehungen zeigten sich nicht nur auf der militärischen und politischen Ebene, sondern schlugen sich auch in Namen und Bildern von Konsumprodukten der Kolonisierenden nieder. Schwarze Menschen repräsentierten hier Exotik (Bsp. Genussmittel) oder Unvollkommenheit und Defizite (Bsp. Kosmetik, Reinigungsmittel). Auch juristisch ist der Kapitalismus mit dem Kolonialismus verbunden, denn für deutsche Geschäftsmenschen bedeutete die Kolonisierung in den betroffenen Gebieten einen Übergang von ungeordneten in geordnete Handelsbeziehungen.

Der mit Ende des I. Weltkriegs 1919 besiegelte Verlust deutscher Kolonien habe zur Ausblendung von Kolonialismus in den Nachfolgestaaten des Deutschen Reichs beigetragen. BRD und DDR waren nach 1945 nicht mit Unabhängigkeitsbewegungen konfrontiert, die deutsche Rolle während des Kolonialismus wurde heruntergespielt. Dabei gebe es mit der Kolonialwissenschaft einen Bereich, in dem deutsche Akteur_innen durch besondere Sorgfalt hervorstachen, und wo sie sich in verschiedenen Forschungsbereichen (z.B. Medizin, Ethnologie, Ingenieurswissenschaften) dank Kolonialismus profilierten. Diese koloniale Stärke basiere auf einem theoretischen Fundament, das eng mit einem Namen verknüpft sei: Bernhard Dernburg. Der Unternehmer und Politiker setzte sich für eine Abwendung von zerstörender Kolonisierung hin zur größtmöglichen Ausschöpfung des „Bodens, seiner Fauna und vor allem der Menschen zugunsten der Wirtschaft der kolonisierenden Nationen“ ein. Dies habe zu einer Versachlichung und Verwissenschaftlichung der Kolonisierung geführt, und der Ausbeutung einen ethischen Anstrich gegeben. Das Konzept der Nutzbarmachung von Menschen ließ sich problemlos mit der kolonialen Rassen-/Reproduktionpolitik verknüpfen. Im „Woermann-Preisausschreiben“ von 1912 wurde die deutsche Öffentlichkeit am Nachdenken über die Erhöhung der Erträge aus den Kolonien beteiligt. Maßnahmen wie Säuglingspflege, Impfungen und Geburtshilfe folgten dem Interesse an höchstmöglicher Wirtschaftlichkeit der Kolonisierten, die gleichzeitig keinen Zugang zu Europa erhielten und in den Kolonien für die weißen Europäer_innen arbeiteten. Hilfskonzepte der Gegenwart müssten vor diesem historischen Hintergrund bewertet werden.

Der Nationalsozialismus habe die logistische Matrix geboten für etwas, das bereits vorgedacht war. Die Zwangssterilisation hunderter Schwarzer deutscher Kinder ab 1937 war Teil der praktischen Umsetzung kolonialer Rassenkonzepte und erfolgte eingebettet in einen Diskurs, demzufolge die weiße Rasse von der Fruchtbarkeit Schwarzer Menschen bedroht sei und aussterben werde.

Abschließend geht Pascal Grosse auf die von Hannah Arendt in The Origins of Totalitarianism formulierte These ein, das Konzept Rasse widerspreche der bürgerlichen Idee der Nation. Er befürwortet diese These und lehnt die Gleichsetzung von Nationalismus und Rassismus ab. Wenngleich der Nationalsozialismus versucht habe, den völkischen Rassismus mit dem Nationalismus zu vereinen, existiere ein Widerspruch zwischen Rassismus als transnationalem und Nationalismus als staatsbürgerschaftlichem Konzept. (Völkischer Nationalismus argumentiere demnach rassistisch und nicht nationalistisch, um völkisch zu sein.) Die Phänomene Nationalismus — Rasse — Imperialismus bilden für ihn keinen Dreiklang, sondern ein Spannungsverhältnis. Sie sollten für die Analyse daher entkoppelt werden.

Die Frage in der anschließenden Diskussion zu seiner Sicht auf Schnittmengen zwischen Kolonialrassismus und Antisemitismus beantwortet Pascal Grosse damit, dass das Konzept Rasse hier wie dort auf der Idee biologischer Reproduktion aufbaue: Das zentrale Anliegen der Eugenik, die Zukunft der ‚besten‘, also arischen Rasse zu sichern, bilde die gemeinsame Matrix zwischen Rassenantisemitismus und Kolonialrassismus. Er lehnt die These ab, die Konzentrationslager in Deutsch-Südwestafrika hätten zu Auschwitz geführt, und versteht den Kolonialismus somit nicht als notwendige Voraussetzung für den Holocaust.

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Mit dem nächsten Vortrag geht es am Montag, 4.1.2016 weiter. Angekündigt ist Philipp Dorestal mit dem Titel „Alltagsrassismus“ (siehe dazu hier die facebook-Ankündigung und hier mein Blogeintrag).

Ringvorlesung Rassismusforschung TU Berlin 7 — Kien Nghi Ha: „Rassismus, Macht und Wissen(schaft)“

Teil 7 aus der Reihe Ringvorlesung Rassismusforschung

Vergangenen Montag (7.12.2015) gab es den Vortrag von Kien Nghi Ha über „Rassismus, Macht und Wissen(schaft) — Rassistische Exklusion und Weißsein in universitären Strukturen“ im Rahmen der Ringvorlesung Rassismusforschung an der TU Berlin. Das Interesse scheint ungebrochen, so zumindest deutet es die Anzahl an Besuchenden an. Es folgt eine Zusammenfassung.

[Unabhängig vom Vortrag, aber aktuell & zum Thema: Hashtag #CampusRassismus]

Bei den Veränderungen an schulischen Einrichtungen nach dem sogenannten „Pisa-Schock“ (2001) seien die tatsächlichen Ursachen für Bildungsunterschiede nicht berücksichtigt worden. Dafür gebe es heute „exzellente Universitäten“, in deren Selbstbildern von transnationaler Kooperation, Internationalisierung, Gender Mainstreaming, Diversität & Antidiskriminierung, Kosmopolitismus + Toleranz + Multikulturalismus die Rede ist — würden diese Ansprüche ernst genommen, würde der Vortrag unnötig sein.

Für das Problem der Benachteiligung in der Bildung müsse als Kontext die gesellschaftliche Kolonialität, also die koloniale Geschichte und ihre fortlaufenden Auswirkungen mit dem ihr eigenen Rassismus, anerkannt werden, statt nur die Annahme zu postulieren, alles sei vorbei. Konzepte von Moderne/Modernität stünden nicht im Gegensatz zur Kolonialität, sondern seien mit diesem verknüpft, wie auch der Kapitalismus mit sozialer Ungleichheit. Rassifizierung und Rassismus sollten nicht als Vorurteile, sondern müssten in ihrer Verknüpfung mit der historischen Wissensproduktion gesehen und verstanden werden. Zur Analyse dieser und weiterer Ebenen gesellschaftlicher Kolonialität diene der Ansatz Anibal Quijanos von der Coloniality of power.

Für die Definition von institutionellem Rassismus folgt Kien Nghi Ha der 1999 in London eingerichteten Macpherson-Kommission, die den institutionellen Rassismus um den rassistischen Mord an Stephen Lawrence und die darauf bezogenen Polizeiermittlungen untersuchte (Übersetzung dieser Definition ins Deutsche hier).

Machtvolle Produktion von Diskriminierung und Ungleichheit erfolge außer durch institutionellen Rassismus (Beispiel racial profiling) auch durch gesetzliche Benachteiligungen (Bsp. Aufenthalts-/Staatsbürger_innenschaftspolitik), durch strukturellen Rassismus (Bsp. Ausschlüsse und Benachteiligungen am „Arbeitsmarkt“), durch Chancenungleichheit/Auslese im Bildungssystem, durch diskriminierenden und gewaltvollen Alltagsrassismus sowie über genderbezogene Aspekte gegen LGTBI*.

Bei der Arbeitsmigrationspolitik lassen sich über inzwischen 100 Jahre bestehende tradierte Logiken feststellen, in denen der gesellschaftliche Verwertungsprozess der Arbeitsmigration dazu führt, dass etwa Gastarbeiter_innen mehrheitlich schlecht bezahlte und sozial stigmatisierte Arbeit erhielten. Kien Nghi Ha vermisst die Thematisierung dieser Marginalisierung von Gastarbeiter_innen in der BRD bei den offiziellen Feierstunden zu Gastarbeiter_innen-Jubiläen. Empirische Studien (bspw. von der OECD 2007, der Uni Konstanz 2010, des Sachverständigenrats 2014) belegten die Diskriminierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

An Universitäten zeigten sich Formen rassistischer Diskriminierung und Exklusion 1. institutionell durch starke Unterrepräsentation von Deutschen of Color, Muslim_innen, postkolonialen Migrant_innen u.a. „Minderheiten“ auf allen Ebenen des Unibetriebs, 2. epistemisch durch Marginalisierung und Nicht-Anerkennung in der akademischen Wissensproduktion (whitewashing knowledge, rassistisches Wissen) und 3. in diskriminierender Alltagskultur (rassistische Attacken, Bemerkungen, Witze…). Der Endbericht zum Projekt „Diskriminierungsfreie Hochschule“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes verweise auf starke Forschungsdefizite in den Bereichen Exklusion, Diskriminierung und Whiteness, und bestätige die These von der Existenz eines „White Male Middle-Class Club“. Mit anderen Worten: Nicht mangelnde Bildung, sondern rassistische Exklusion ist der zentrale Faktor, der in Deutschland Zugänge zu Ressourcen und Institutionen blockiert.

Für genauere Belege derartiger Ausschlusspraktiken wäre Ethnic Monitoring notwendig, eine Praxis, die wiederum ein Dilemma bedeute: Die Erfassung von Kategorien wie Ethnizität, Race und Religion (wie in den USA und UK üblich) führe zum Problem von Definition und Zugehörigkeit und könnte Diskriminierungsprozesse womöglich reproduzieren — allerdings würden Diskriminierungsprozesse sichtbarer und zielgruppenorientierte Förderungen/Quotenregelungen (affirmative/positive action) erleichtert oder erst ermöglicht. Kien Nghi Ha plädiert für das Instrument des Ethnic Monitoring. Untersuchungsergebnisse des Projekts „Vielfalt entscheidet“ geben Hinweise auf die Diskrepanzen „kultureller Vielfalt“ in deutschen Stiftungen und in Berliner Kulturbetrieben.

Das aus der Dominanz weißer Akteur_innen entstandene wissenschaftliche Wissen könne vor dem Hintergrund gängiger Selbstbilder und Ansprüche in mehrerer Hinsicht als überlegenes Wissen bezeichnet werden. In seiner gesellschaftlichen Anerkennung, ‚Rationalität‘, ‚Objektivität‘ und daraus folgender Allgemeingültigkeit liege der machtvolle Charakter dieses Wissens. Was bei diesen Ansprüchen und Selbstbildern an Wissen(schaft) zu kurz komme, sei die Tatsache, dass Wissen immer situiertes Wissen ist. Denn jegliche Wissensproduktion erfolgt kontextgebunden -> zeitlich, kulturell, politisch, sozio-ökonomisch, mit Positionen in den Kategorien Geschlecht/soz. Hintergrund oder Ethnizität. So können bspw. wissenschaftliche Begriffe zur Bezeichnung von als nicht-weiß gelesenen Menschen als epistemologische/kulturpolitische Setzungen gelten, die durch Evolutionen und Widerstände geprägt sind: Ihre Entwicklung verlaufe von ‚Fremd-/Gastarbeiter‘, ‚Ausländer‘ über ‚MmM‘ vs. ‚Zuwanderer‘ vs. ‚(postkoloniale) Einwanderer‘ vs. ‚Postmigranten‘ zu ‚ethnische Minderheit‘, ’sichtbare Minorität‘, ‚People of Color‘ und ‚Türkisch-deutsch‘, ‚Schwarze Deutsche‘, Asiatische Deutsche, ‚Andere Deutsche‘, ‚Neue Deutsche‘, ‚Postmigrant*innen‘ usw.

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Die Vortragsfolien von Kien Nghi Ha wurden freundlicherweise von der TU Berlin an Interessierte per E-Mail gesendet und können sicherlich @ TU Berlin angefragt werden.

Für Montag den 14.12.2015 ist Pascal Grosse angekündigt und wird über „Koloniale Rassenpolitik vor und nach dem 1. Weltkrieg“ sprechen (facebook-Ankündigung, meinen Blogpost dazu gibt es hier).

Ringvorlesung Rassismusforschung TU Berlin 6 — Astrid Messerschmidt: „Rassismuskritische Bildung als machtreflexiver pädagogischer Ansatz“

Teil 6 aus der Reihe Ringvorlesung Rassismusforschung

In einem wieder voller werdenden Hörsaal (mit mindestens 10 am Boden sitzenden Gästen) sprach Astrid Messerschmidt am letzten Montag, 30.11.2015, im Rahmen der TU-Ringvorlesung Rassismusforschung über Rassismuskritik aus bildungswissenschaftlicher Perspektive. Nachfolgend gibt es wieder eine Zusammenfassung.

Mit dem Begriff der bundesdeutschen Migrationsgesellschaft beschreibt Astrid Messerschmidt alle in Deutschland lebenden Menschen, auch die ohne jüngere Familienmigrationsgeschichte, wobei die BRD und Vorgängerstaaten nicht erst seit gestern, sondern schon lange vor dem II.WK Migrationsgesellschaft gewesen seien. Die migrationsgesellschaftliche Bildung und Forschung kann laut Astrid Messerschmidt nur vor dem Hintergrund von Kolonialismus und Nationalsozialismus stattfinden. Hier kommt die Wirkung machtvoller Institutionen wie der Schule ins Spiel: Diese seien beim Thema Rassismus momentan eher nicht Teil der Lösung, sondern des Problems. Denn wie solle (vor genanntem Hintergrund) in einer Gesellschaft mit derart viel übermitteltem rassistischen Wissen ausgerechnet eine bewahrende Institution wie die Schule frei von diesem Wissen sein? Der Rassismus an Schulen sei nicht intendiert, aber würde sich in Handlungs- und Denkmustern fortschreiben. Das Projekt „Schule ohne Rassismus“ trage — trotz gutgemeinter Intention — einen falschen Titel und müsse eigentlich „Schule mit Rassismus“ heißen, als Zeichen, dass der Status Quo anerkannt wird, um einen realistischen Ausgangspunkt für Strategien gegen Rassismus zu beschreiben. In der aktuellen Form bestünde bei dem Projekt die Gefahr, dass es bereits an einer adäquaten Analyse scheitert. Astrid Messerschmidt betont mehrmals die notwendige Unterscheidung zwischen programmatchem Staatsrassismus und demokratischem Alltagsrassismus, wobei ersterer mit einer staatspolitisch getragenen, offenen Agenda rassistischer Verfolgung einhergehe und zweiter in demokratischen Institutionen im Alltag seine Wirkmacht entfalte, ohne offen intendiert zu sein. Für die aktuelle Situation in Deutschland sei nicht von einem Staatsrassismus, sondern von einem demokratischen Alltagsrassismus auszugehen. Die Auseinandersetzung mit letzterem bedeute, Institutionen wie Schule oder Polizei als Teil des Problems zu erkennen und Pädagog_innen sowie Akteur_innen in machtvollen Bildungseinrichtungen für Rassismus zu sensibilisieren, dem sie nicht mit offener Intention folgten.

Zum zeitgeschichtlichen Kontext erläutert Astrid Messerschmidt die Konstruktion des Gegensatzes zwischen Europa und Nichteuropa, die mit der Erfindung von Menschenrassen einherging und als (wissenschaftliche) Legitimation zur Abwertung und schließlich Kolonisierung von außerhalb Europas lebenden Menschen führte. In Anlehnung an den Begriff der Postkolonialität spricht Astrid Messerschmidt von der deutschen als postnationalsozialistischer Gesellschaft, um die ebenfalls in die Gegenwart reichende Wirkung der NS-Zeit begrifflich zu fassen. Kolonialismus und Nationalsozialismus seien vorbei, aber nicht vergangen — bis heute wirken die Idee und das Bild einer herkunftsbezogenen Gemeinschaft in Deutschland nach. Ein Unterschied wäre, dass im Kolonialrassismus eine unterlegene Gegnerschaft konstruiert wurde und das Gegenbild im Antisemitismus ein überlegenes gewesen sei. Übereinstimmend und bis heute aktiv sei die Idee der guten und reinen deutschen Gesellschaft. Zudem existiere der „Wunsch, unschuldig zu sein“ (Christian Schneider 2010). Im Zusammenhang mit der Vermeidung, die nationalsozialistischen Taten im Zusammenhang mit der eigenen (Familien)Geschichte anzuerkennen und zu begreifen („Distanzbedürfnis“), existiere auch das Bedürfnis in der Gegenwart Rassismus nur bei den ‚Anderen‘ zu sehen, etwa bei extrem Rechten oder in der (Nazi-)Vergangenheit. Folglich erscheine Rassismus als Randerscheinung in der Gesellschaft und in der Geschichte, also als Ausnahme.

Mit dem Ansatz der Mehrfachzugehörigkeiten in der Migrationspädagogik (und dem Abschied vom Konzept der Interkulturalität) sollen gleiche Rechte und gleiche Zugänge zu Ressourcen im Alltag in den Fokus rücken und Kritik an der dauerhaften othering-Markierung ‚Migrationshintergrund‘ geübt werden. Als Leitgedanke diene die von Theodor W. Adorno (1951) formulierte Vorstellung „ohne Angst verschieden sein“ zu können. Statt die Kategorien Kultur, Nation, Sprache, Religion als Fremdmacher zu reproduzieren, diene Paul Mecherils Konzept der natio-ethno-kulturellen Mehrfachzugehörigkeit als Orientierung, mit dem das Entweder-Oder der Abstammungslogik aufgegeben wird.

Für die Machtanalyse im Zusammenhang mit Bildung müsse das eigene Involviertsein in gesellschaftlich hegemonial gewordene Wertvorstellungen und Alltagsrassismus kritisch hinterfragt werden. Hierfür eigne sich der horizontale Machtbegriff Foucaults/Deleuzes, der den machtintegrierenden und -normalisierenden Anspruch von Institutionen wie Kliniken, Gefängnissen oder eben Schulen einbezieht.

Bildungsräume seien Machträume, die es zu analysieren gelte. Im Studium herrschen Leistungsvorstellungen und erfolgen Bewertungen, was im Gegensatz zum Verständnis akademischer Diskursivität stehe, das von freiem, konstruktiven Austausch ausgeht. Zudem sei die Universität von Repräsentationsverhältnissen nach gesellschaftlichen Mustern geprägt, die sich darauf auswirken, wer Zugang zur Uni hat und wer nicht, und innerhalb derer sich Alltagsrassismus reproduziert. Ähnlich an Schulen: Die Reproduktion von Ungleichheit im deutschen Schulsystem war bereits 2006 Gegenstand eines UN-Berichts (pdf, DE, dazu auch wikipedia). In der Schule, die als machtvolle Instanz sozialer Platzanweisung zu verstehen sei, würden Ausgrenzungs- und Ungleichwertigkeitsvorstellungen normalisiert und dabei nicht thematisiert. Zudem erfolge durch die Adressierung der Eltern eine Übertragung der Bildungsverantwortung und eine Reproduktion der Klassenverhältnisse. Ein Bewusstsein für die Schule in der Migrationsgesellschaft sei nocht nicht ausreichend entwickelt.

Für das rassismuskritische Studieren sei neben Kenntnissen über die historischen Hintergründe insbesondere Selbstkritik notwendig. Statt moralisierend über Rassismus zu sprechen fordert Astrid Messerschmidt die Entwicklung eines Bewusstseins, wie Studierende und Akteur_innen selbst in hegemonialen und rassistischen Strukturen verwickelt sind. Menschen, die einverstanden mit den Verhältnissen sind, seien auch mit der skizzierten Form der Bildungsarbeit nicht erreichbar.

Astrid Messerschmidt weist auf den von ihr mit initiierten Aufruf für solidarische Bildung hin, in dem eine über die „Integration von Migrant_innen“ hinausreichende Revision von Bildungseinrichtungen gefordert wird.

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Die Vortragsfolien von Astrid Messerschmidt wurden freundlicherweise von der TU Berlin an Interessierte per E-Mail gesndet und können sicherlich @ TU Berlin angefragt werden.

Für Montag den 7.12.2015 ist Kien Nghi Ha angekündigt mit dem Vortragstitel „Rassismus, Macht und Wissen(schaft)“ (facebook-Ankündigung, zu meinem Blogeintrag hier entlang).