ERSTMALS Volkshochschul-Sprachkurs Romanes in Berlin |Berlin’s 1st Romani language course |Primul curs de limba romani (rrom) în Berlin

Berliner Neuheit in Neukölln


(English version see below)
(Vs. în limba română vezi mai jos)

Nach Informationen eines Newsletters vom Amaro Drom e.V. (die auf ihrer Homepage dazu leider keine Infos haben) wird ab kommenden Dienstag (8.3.2011) in Berlin ein VHS-Kurs für die Sprache Romanes angeboten. Das ist eine wunderbare Nachricht und laut Amaro Drom eine Neuheit für die Stadt Berlin.

Der Kurs findet jeweils dienstags von 18.00 bis 19.30 Uhr in der VHS Neukölln (Boddinstraße 34, 12053 Berlin) statt. Der Kurs wird auf Englisch gehalten und 15 Einheiten umfassen, die Gesamtkosten belaufen sich auf 75€.

Mehr Infos gibt es im offiziellen Aushang (Vollständige pdf bei Klick auf Bild unten).
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According to newsletter-informations by the Amaro Drom Association will be offered a Romani/ Romanes language course in Berlin Neukölln (Volkshochschule Boddinstraße 34, 12053 Berlin) from March 8th 2011 every Tuesday from 6 to 7.30 pm. The course will be held in English language and 15 units for altogether 75€. For contact-information click the following picture & get the pdf:
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Asociația Amaro Drom a anunțat într-un newsletter că începând cu mâine va fi ținut primul curs de limba Romani („rrom“) în Berlin. Cursul săptămânal (marțea de la ora 6 la 7.30, Volkshochschule Boddinstraße 34, 12053 Berlin) ținut în limba engleză conține 15 unități și costă total 75 de Euro. Pentru informații de contact downloadezi pdf de jos:

Ein Berliner Polizist, ein Toter und die Gewalt

Ein Urteil


Am Samstag wurde ein Berliner Polizist vom Landgericht Neuruppin verurteilt, weil er einen Neuköllner Kleinkriminellen in Schönfließ erschossen hatte. Die Verurteilung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung blieb nicht reaktionslos.

Der Fall war von Panorama bereits im März 2009 thematisiert worden. In dem aufschlussreichen Beitrag wurde in diesem Zusammenhang auch über weitere Fälle von Gewalt in den Reihen der Polizei und die Ohnmachtsgefühle der Opfer berichtet.
http://www.youtube.com/watch?v=Ok8YthIqv7w

Neukölln limited

Tagesspiegel und Respekt – Polizei und Journalismus (oder ohne und) in Zeiten der Respektlosigkeit


Wenn Journalisten die Respektlosigkeit der Bürger gegenüber Polizisten thematisieren, können Fakten schon mal als knetbare Auslegungssache ganz im Sinne journalistischer Unabhängigkeit verwendet werden.

Nicht so beim Tagesspiegel, hier spricht man nicht über irgendetwas, sondern es wird direkt vom „Brennpunkt“ aus berichtet. Und wer könnte neutraler über die Respektlosigkeit gegenüber Polizisten berichten, als ein Tagesspiegel-Journalist? Ein Polizist. Das spart den Tagesspieglern auch eigenen Rechercheaufwand.

Ein Schild mit der Beschriftung „Neukölln“ (Quelle: Jcornelius/ Wikimedia Commons)


„Neukölln“ in den Titel und ein neuer Beitrag ist (fast) fertig. Der trockene Polizeibericht muss nur in eine authentische, für das Tagesspiegel-Publikum nachvollziehbare Sprache gebracht werden. Gut dafür eignen sich direkte Zitate, in denen die Sprachschwächen der Delinquenten erkennbar werden:

„Warum, … hast du Problem?“ oder „Ich kenne Fahrer, bleib da, ich holen!“ sowie „Ich fahren Daimler – und jetzt?“ (tagesspiegel.de vom 1.6.2010 Was ein Polizist auf Streife in Neukölln erlebt)

In einem echten Neukölln-Artikel darf das nicht fehlen, so wird die Perspektive der Gegenseite, also der Menschen mit ähm, Migrationshintergrund, würdig in die Beschreibung mit eingeflochten. Nur auf dieser Grundlage können sich die Tagesspiegel-LeserInnen ihre eigene und unabhängige Meinung bilden.

Aber um dem Rassismus-Verdacht zu entgehen (bei häufigen Signalherkunftsbezeichnungen wie „türkische Frau“, „arabische Sätze“, „arabischer Herkunft“, „afghanischer Herkunft“ und den o.g. authentischen Slang-Zitaten) müssen den Migrationshintergründlern auch deutsche Polizeirespektlose an die Seite gestellt werden:

„Ach, übrigens: Die 16 Fahrradfahrer – allesamt ohne Migrationshintergrund –, die mir heute rasant und ohne schlechtes Gewissen auf den Gehwegen entgegenkamen, mich fast umfuhren, möchte ich nur vollständigkeitshalber erwähnen. Von ihnen bekam ich fast immer dasselbe zu hören: „Ist denn das Fahrradfahren auf dem Gehweg verboten?“, oder: „Kümmern Sie sich lieber um wichtigere Dinge!“ – in der Mehrzahl verbunden mit dem Hinweis, wie ökologisch wertvoll ihr Beitrag zum Straßenverkehr sei. Ihr persönlicher „Persilschein“ für jegliche Verkehrsverstöße.“ (tagesspiegel.de vom 1.6.2010 Was ein Polizist auf Streife in Neukölln erlebt)

Prima, nun ist der Neukölln-Bericht „vollständig“ und es wird ganz ausdrücklich betont, das auch perfekt hochdeutsch sprechende Menschen ohne Migrationshintergrund frech gegenüber Polizisten sind. Aber woher weiß der Autor, dass die RadfahrerInnen alle ohne Migrationshintergrund waren? Fehlender Slang? Sonnenbrand?

Halt halt halt, hier geht es nicht um Informationen, sondern um Eindrücke. Schließlich soll in der ganzen Polizeirespekt-Diskussion endlich mal einer der geschädigten Repräsentanten jener Polizei zu Wort kommen, die sonst von den Medien eher kritisch beäugt wird.

Zu tiefes journalistisches Vordringen in die Materie, zu viel kritisches Nachfragen würde nur die grundlegenden Probleme verschleiern. Längerfristige Betrachtungen der Berliner Polizeiarbeit, Bewertungen über Erfolge und Misserfolge von Strategien der Berliner Polizei, kritische Berichte über Polizeiausbildung, -strukturen, über die finanzielle Situation sind unnötig. Ganz zu schweigen von Background-Infos über fehlende Bildungs- und Sozialstrukturen in Berlin, überforderte Lehrer, überfüllte Schulklassen … das alles würde nur den echten Kern des Problems verschleiern. „Ich fahren Daimler – und jetzt?“ beschreibt das eigentliche Problem am besten. Darum: Was ein Polizist auf Streife in Neukölln erlebt (tagesspiegel.de vom 1.6.2010).