Rassistischer Witz bei Wetten Dass + 2 Nachträge

Naja. Passiert. Eben trat der Witze-Reißer „Atze Schröder“ bei Wetten Dass als Co-Moderator auf und brachte im Rahmen dieser Tätigkeit einen rassistischen Spruch über die Lippen als sich ein italienischer Gast der Sendung auf ein kleines Vehikel setzte — sinngemäß: „Naja, typisch Italiener, wenn die ein Auto sehen, dann müssen die das klauen.“

Ich kann mir bereits die Rechtfertigungen vorstellen: „Das ist ja Humor, da geht sowas ja. Das war ja nicht böse gemeint. Ach Gott rassistisch, oh nein, um Himmels Willen“ Und so weiter. Genau das ist das Problem: Der alltägliche Rassismus in diesem Land ist dermaßen verbreitet, dass ein rassistischer Witz in einer Sendung mit Millionenpublikum im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einfach keine_n mehr vom Hocker reißt. Deutschland hat ein Problem. Und das heißt Rassismus.

[Sobald die Sendung in der Mediathek online ist, verlinke ich die betreffende Stelle hier.] Sendung wird wohl nicht komplett online gestellt.

Nachtrag:
(als Reaktion auf einige Tweets)

Es gibt keine Rassen. Innerhalb der Ideologie des Rassismus aber werden rassifizierte Gruppen (re)konstruiert. „Die Italiener“ Alle mit „die Italiener“ gemeinten Menschen sind es in diesem Beispiel, denen eine kollektive Eigenschaft im Zusammenhang mit einem Italiener-Sein zugeschrieben wird.

Nachtrag 2:

Als Einstieg >> 1.Rassismus: Eine Definition (Terkessidis, Mark: Die Banalität des Rassismus — Migranten zweiter Generation entwickeln eine neue Perspektive, transcript Bielefeld, 2004, Kapitel 2: Methodologie der Rassismusforschung, S.98ff)