Einen Job kriegen im Kosovo

… das ist eine vergleichsweise schwierige Angelegenheit, die sich in einer statistischen Arbeitslosenquote von 40% für das ganze Kosovo ausdrückt.


Für die europaweit jüngste Durchschnittsbevölkerung fehlen Perspektiven zur Selbstversorgung. Eine Hoffnung für junge Menschen im Kosovo bieten pikanterweise die US-geführten Kriegseinsätze im Irak und in Afghanistan. Die Militärbasis Camp Bondsteel, die in der Vergangenheit wegen dort von den USA begangener Menschenrechtsverletzungen Schlagzeilen machte (siehe Artikel aus Spiegel und JungerWelt), gilt laut der Sendung Zoom Europa vom 11.2.2009 auf arte als „größtes Rekrutierungszentrum für Hilfskräfte im Irak und in Afghanistan“. Bei einer Bewerbung an der Militärbasis (die auch als größte von den USA nach dem Vietnamkrieg im Ausland erbaute gilt) wird jungen Leuten aus dem Kosovo ein Monatslohn von knapp 6000 US$ in Aussicht gestellt, wenn sie verschiedene Hilfsarbeiten für die US-Armee in Baghdad oder Kandahar verrichten.

Im arte-Bericht wird betont, dass serbische und albanische Kosovaren dort, wo sie ihr Leben für das US-Militär riskieren, sogar als Kollegen miteinander auskommen. Tiefer wird leider nicht in die Thematik vorgedrungen, dabei gibt der Bericht interessante Anhaltspunkte zu wichtigen Fragen: Sind „ethnische Grenzen“ (wie sie bei der „Balkanberichterstattung“ in der Vergangenheit postuliert wurden) doch durchlässiger als soziale Grenzen? Wollen wir uns an Krieg als Einkommensperspektive im 21. Jahrhundert gewöhnen? Interessiert uns das überhaupt?

„Sozial ist, was Arbeitsplätze schafft“ …