Republik Moldau: Grenzen werden geschlossen

Moldova will Zeichen setzen


(8.4.09 14:30 / RO MOL 15:30)
Präsident Voronin trifft harte Maßnahmen. Da er im Nachbarstaat Rumänien die Verursacher für die Proteste in Chişinău vermutet, hat er laut RIA Novosti den rumänischen Botschafter aus Moldova ausgewiesen und die Visumspflicht für EU-Bürger, und damit auch für die rumänischen Nachbarn, wieder eingeführt. Die Oppositionsparteien geben derweil an, nichts mit der Organisation der Proteste zu tun zu haben.

Das rumänische Außenministerium reagiert verständnislos und bezeichnet die Maßnahmen als „Provokation“ gegenüber Rumänien. Es sei „inakzeptabel“, dass die „kommunistischen Machthaber in Chişinău die Verantwortung für interne Probleme Rumänien und rumänischen Bürgern anrechnen.“ Außerdem heißt es, man werde den Annäherungsprozess der Republik Moldau an die EU weiterhin von rumänischer Seite aus unterstützen.

Die Grenzen von Rumänien nach Moldova sind scheinbar so gut wie unpassierbar für rumänische Staatsbürger. Auch Eisenbahnlinien sind an den Grenzen offenbar unterbrochen.


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Neu-Auszählung der Stimmen in der Republik Moldau?

Emotionen, Zugeständnisse, Forderungen


update3: (7.4.09, 22:00 / MOL RO 23:00)
Es gibt keine Neuigkeiten, nur Bekundungen. Unter anderem auch die der Besorgnis aus der EU, was ja eine Pflicht ist.

Hotnews.ro postet unkommentiert den Satz „Bukarest 1989: erste im Fernsehen übertragene Revolution. Chisinau 2009: erste online übertragene Revolution“. Dieser direkte Vergleich ist äußerst fragwürdig, war Rumänien 1989 eine Diktatur und die Wahlen in der Republik Moldau vor drei Tagen zumindest im Großen und Ganzen von internationalen Beobachtern wie der OSZE als rechtmäßig durchgeführt bestätigt worden.

Aber anhand dieser aus twitter zitierten Parole zeigt sich, was für eine Rolle einem so unglaublich schnellen Medium wie dem Internet als Auslöser für soziale Unruhen zukommen kann. Denn dieser, sich in Windeseile verbreitende Spruch ist viel schneller vermittelt, als über ein Transparent, gerade von einer sonst seriös berichtenden Seite wie dem genannten Nachrichtenportal. Es ist beispielhaft dafür, wenn die Emotionen den Faktengehalt von Nachrichtenmeldungen überlagern.

Die Zerstörungswut einiger Demonstranten brachte den Ereignissen in Chişinău den vorletzten Platz in der heutigen 20-Uhr-Tagesschau. Immerhin boten die Ausschreitungen damit eine Gelegenheit, einigen Zuschauern mitzuteilen, dass am Sonntag in der Republik Moldau Parlamentswahlen stattfanden.

update2: (7.4.09, 20:00 / MOL RO 21:00)
Die Meldungen überschlagen sich und unterscheiden sich zunehmend, je nachdem, welche Quelle man nutzt. Fakt ist, dass die Polizei nicht zimperlich mit den Demonstranten umgeht. Die Regierung vermutet einen ernsthaften Putschversuch hinter den Protesten. Eltern wurden aufgerufen, ihre minderjährigen Kinder aus dem Stadtzentrum nach Hause zu nehmen. Verhaftungen von vermeintlichen Initiatoren finden auch statt, die Zahl der Verletzten soll bereits 100 übersteigen.

Der moldauische Botschafter wurde aus Bukarest abgezogen. Der rumänische Außenminister hat ein Statement zu den Entwicklungen in Chişinău angekündigt.

update: (7.4.09, 19:00 / MOL RO 20:00)
Nach Verhandlungen zwischen Opposition und Regierungspartei habe man sich laut ITAR-TASS auf eine Neuauszählung der Wählerstimmen geeinigt.

Eine der beiden liberalen Partei scheint mit der Einigung nicht einverstanden zu sein und fordert gänzliche Neuwahlen.

Die OSZE hat inzwischen die Gewalt „auf allen Seiten“ kritisiert. Auf der Seite wird auch ein 11-seitiger Untersuchungsbericht zu den Wahlen in der Republik Moldau in englischer Sprache als →pdf zum download angeboten.


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Proteste in der Republik Moldau nach den Wahlen

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Proteste in der Republik Moldau nach den Wahlen

Moldauisches Internet blockiert / deutsche & russische Medien


update3: (7.4.09, 18:30 / MOL RO 19:30):
Der Blick lohnt auch auf Meldungen aus russischer Perspektive. Zusammenfassend berichtet RIA Novosti (auf deutsch) von den Protesten, die zur Destabilisierung gedient hätten.

Berichtet wird auch von Parolen, in denen die Vereinigung mit Rumänien gefordert wird – und dass auf dem Parlamentssitz die rumänische und die EU-Flagge von den Protestanten gehisst wurden. Zu diesem Artikel und auch bei ITAR-TASS werden Bilder von Demonstranten mit rumänischen Flaggen gezeigt. Diese symbolisieren die politische Brisanz der Proteste – die moldauische Regierung wirft Rumänien vor, die Proteste mit zu verantworten und auch Russland sieht in Rumänien einen Konkurrenten für den Einfluss auf die Republik Moldau, die ein GUS-Mitglied ist.

update2: (7.4.09, 17:30 / MOL RO 18:30):
Die moldauischen Internetseiten sind weitestgehend wieder verfügbar, zumindest von Deutschland aus.

Jetzt, nachdem es zu gewaltvollen Protesten kam, berichten neben internationalen auch deutsche Medien. Spiegel und FR haben Artikel zum Thema, die ziemlich deckungsgleich mit der Kurzmeldung von 17:00 bei Reuters sind. BBC berichtet etwas ausführlicher, wie auch die NZZ.

Mehreren moldauischen und rumänischen Berichten zufolge verhandeln derzeit Regierung und Opposition miteinander. Präsident Voronin soll Rumänien für die Proteste mitverantwortlich gemacht haben. Er wies in einer Rede darauf hin, dass die Wahlen von internationalen Beobachtern als rechtens angesehen werden.

update: (7.4.09, 14:30 / MOL RO 15:30)
Einige moldauische Medien im Internet sind nicht mehr erreichbar, auch die rumänische Nachrichtenseite Hotnews.ro soll dort blockiert sein.

Inzwischen ist von über 30, einigen darunter schwer Verletzten in Chişinău die Rede, sowohl Polizisten als auch Demonstranten seien darin mitgezählt.


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Republik Moldau hat gewählt

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Republik Moldau hat gewählt

Ein vorläufiges Wahlergebnis, eine unzufriedene Opposition und in deutscher Presse nichts darüber


update4: (7.4.09, 14:00):
Moldauische Nachrichtenseiten im Internet sind OFFLINE bzw. blockiert. Das rumänische Nachrichtenportal Hotnews berichtet von Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten in der moldauischen Hauptstadt. Die Fensterscheiben des Präsidentenamtes sollen von Demonstranten eingeworfen worden sein. Ob die Zahl von 30.000 gegen das Wahlergebnis Protestierenden stimmt, ist unklar.

Die Demonstranten trügen die Trikolore (ohne Wappen = rumänische Staatsflagge) und EU-Flaggen und würden Parolen gegen die moldauische Regierung rufen, die nach bisherigem Ergebnis mit 50% die Parlamentswahlen am Sonntag gewann.

Straßen nach Chişinău seien blockiert. Auch rumänische Internet-Medien seien in der Republik Moldau nicht mehr zu empfangen. In rumänischen Städten sind Solidaritätsveranstaltungen geplant.

Die Opposition in der Republik Moldau hatte die Wahlergebnise angezweifelt und rief gesternabend zu den Protesten auf. Handfeste Beweise für gravierende Wahlfälschungen gibt es bisher nicht, die OSZE hat von Mängeln im Wahlverlauf gesprochen, kündigte nachträgliche Untersuchungen an, hat aber das Wahlergebnis bisher nicht angezweifelt.

update3: (7.4.09, 11:30)
Darüber ob und wie die Proteste in Chişinău heute eventuell fortgesetzt werden, gibt es noch keine genauen Angaben und Zahlen. Die Meldungen über die Anzahl der gestern Protestierenden weichen jedenfalls voneinander ab. Manche moldauische Medien sprechen von über 20.000 Teilnehmern, andere vorsichtiger von „Tausenden“ und wieder andere berufen sich auf Angaben von Sicherheitsorganen, denen zu folge 2,5 bis 4000 Spontandemonstranten gezählt wurden.

Auch die Einschätzungen der OSZE werden verschieden interpretiert – mal dramatisiert und mal als insgesamt positiv dargestellt (hier der englischsprachige Bericht, um sich selbst ein Bild zu machen).

In deutschen Medien wurden die Parlamentswahlen noch immer nicht thematisiert.

update2: (6.4.09, 21:30)
Die Liberal-Demokratische Partei und die Allianz „Unser Moldau“ werfen der Regierungspartei der Kommunisten massive Wahlfälschungen vor und erkennen das Wahlergebnis nicht an. Eine anstehende detaillierte Untersuchung der Wahlen soll die Vorwürfe untermauern. Als Beispiele werden Bestechung von Oppositionspolitikern, illegale Geldströme und andere Einflussnahmen auf die Wahlen durch finanzielle und administrative Vorteile der Regierungspartei angeführt.

Inzwischen seien zwischen 15 und 20.000 Menschen in der moldauischen Hauptstadt Chişinău auf der Straße, um gegen das Wahlergebnis zu protestieren, wie das moldauische Internetportal Unimedia berichtet.

Die OSZE hat ihren Bericht über den Wahlverlauf geändert. Es wird nun wesentlich stärker auf Unregelmäßigkeiten im Wahlverlauf hingewiesen und es sind nachträgliche Untersuchungen angekündigt, wenn dem Land auch insgesamt noch ein „Fortschritt an Demokratie“ bescheinigt wird.

update: (6.4.09, 17:30)
Nach fast abgeschlossener Stimmenauszählung nähern sich die Kommunisten der 50%-Marke und damit erneut der absoluten Mehrheit, die eine Suche nach einem Koalitionspartner überflüssig machen würde.

Die OSZE erklärt sich insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der Wahlen , wenn auch der punktuelle Missbrauch administrativer Vorteile durch die Regierungspartei und die tendenziöse Medienberichterstattung im Bericht festgehalten werden (hier auf Englisch) (siehe update 2).

In der deutschen Presse sucht man noch immer nahezu vergeblich nach Meldungen über die Parlamentswahlen. Die online-Ausgabe des Handelsblatt hat inzwischen eine Meldung zum Thema, ansonsten berichtet nur die bereits erwähnte schweizer NZZ. Daneben meldet Die Presse (ich wusste gar nicht, dass das Wort „Sieg“ im Österreichischen Neutrum ist) das Wahlergebnis sowie die Oberösterreicherischen Nachrichten.

Taz, FAZ, FR, Süddeutsche, SpiegelOnline und ZeitOnline ignorieren die gestrigen Wahlen in dem europäischen Land.

ursprünglicher Artikel: (6.4.09, 00:24)
Nach den Wahlen in der Republik Moldau bleiben die Kommunisten stärkste Kraft. Sie verloren ihre absolute Mehrheit, erhielten aber 44,7% – während die zweitgrößte Kraft bei unter 15% blieb.

Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 60% (bei der dt. Bundestagswahl 2005 lag sie bei 77,7%). Neben den Kommunisten schaffen es zwei liberale Parteien (mit jeweils knapp 14%) und die Allianz „Unser Moldau“ (mit 10%) ins Parlament (verschiedene Quellen mit den Ergebnissen hier, hier und hier).

Einige Bewohner der Region Transnistrien, die für die moldauische Wahl registriert waren, sollen von den transnistrischen nach Unabhängigkeit strebenden Autoritäten eingeschüchtert und am Wahlsonntag in der Stadt Corjova auch an der Stimmabgabe gehindert worden sein.

Der Wunsch der Moldauer nach einer sogenannten „Wiedervereinigung“ mit Rumänien, von dem Uwe Klussmann auf Spiegel Online berichtet, spiegelt sich zumindest nicht in dem Wahlergebnis wider (es sei denn, sämtliche Nichtwähler sind Befürworter einer Vereinigung). Der Großteil der Wählenden vertraut der kommunistischen Regierung – die alles andere als eine Vereinigung mit Rumänien anstrebt. Der Spiegel-Artikel über die vermeintlichen Vereinigungs-Wünsche wird in der moldauischen Presse aber zur Kenntnis genommen.

Das Centrul Independent de Jurnalism hatte auch in der letzten, am 1.April veröffentlichten Untersuchung auf die parteiische Berichterstattung der Medien hingewiesen (hier auf Englisch). Während staatliche Medien zugunsten der Regierungspartei berichtet haben sollen, hätten private Medien die Opposition bevorzugt.

Einen großen Change haben die wahlberechtigten Moldauer nicht hervorgerufen, wahrscheinlich wollten sie auch keinen. Dies gilt mindestens für die politische Sphäre, die sich nach Wählerstimmen formt – und hier herrscht nicht mehr nur in osteuropäischen Ländern unter den Menschen immer größerer Zweifel, ob mit einem regelmäßig gesetzten Kreuz auch Lebenswirklichkeiten beeinflusst werden können.

Es wäre falsch, den Moldauern das Wahlergebnis als „ewig-gestrig“ oder ähnlich vorzuhalten, nur weil die favorisierte Partei die Bezeichnung Kommunisten trägt (in allen östlich-europäischen Ländern finden sich auch in der Opposition ehemalige Staatskader). Die Republik Moldau und ihre Bewohner haben mehr Aufmerksamkeit aus dem übrigen Europa verdient. Vielleicht wird eines Tages in deutschen Medien von „Parlamentswahlen in Moldova“ in dem Umfang berichtet, wie von anderen europäischen Ländern.


Die NZZ berichtet von den Wahlen.

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Proteste in der Republik Moldau nach den Wahlen,
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Was hat die Republik Moldau für eine Wahl ?

Ein Land zwischen den Sphären


Die zuletzt von den Vorwürfen des rumänischen Außenministers weiter strapazierten Spannungen zwischen Rumänien und der Republik Moldau müssen für die amtierende „Partei der Kommunisten der Republik Moldau“ am 5. April zu den Parlamentswahlen nicht unbedingt zum Nachteil sein. Wie erwartet, hat die moldauische Premierministerin Zinaida Greceanîi heute die rumänischen Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, die Abweisungen rumänischer Staatsbürger an der moldauischen Grenze seien alle begründet und legal gewesen. Sie stellt einen Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen her, in die sich der rumänische Staat einmischen wolle. In der Online-Ausgabe der Revista Moldova Azi wird sie zitiert:

„Warum muss jemand in unser Land kommen, mit, sagen wir, destruktiven Absichten, zudem jetzt in der Wahlkampfzeit? (…) Niemand hat das Recht, sich in die internen Angelegenheiten unseres Staates einzumischen. Es gibt akkreditierte Wahlbeobachter, die dazu bestimmt sind, die Wahlen bei uns im Land zu beobachten.“

Dem mag man zustimmen, aber wovor haben die regierenden Kommunisten dann Angst, dass sie so vielen Rumänen die Einreise verweigern? Natürlich braucht die Republik Moldau sich keine großrumänistischen Nationalisten ins Land holen, aber unter den Abgewiesenen waren harmlose Teenie-Pop-Bands. Ja, diese wollten das Jubiläum der Vereinigung Bessarabiens mit Rumänien feiern, aber das geschieht nicht zum ersten Mal und stellt an sich noch keine Gefahr für die unangezweifelte Souveränität des Landes dar. Die moldauischen Behörden haben, wie die Ausführungen der Regierungschefin zeigen, Angst vor der Beeinflussung der Wahlen.

Die Befürchtungen der moldauischen Regierung sind an dieser Stelle aber keine spezifisch kommunistischen. Es ist auch keine Besonderheit, dass die Republik Moldau als langjähriges Mitglied der GUS intensive Beziehungen zu Moskau pflegt. Vielmehr liegt in der nach 1989 nötig gewordenen Selbstdefinition einer moldauischen nationalen Identität das Bedürfnis nach einem gesunden Abstand zu Rumänien und Russland – beides Länder, die in den letzten Jahrhunderten die kulturelle Identität der Region prägten. Wer der kommunistischen moldauischen Regierung unkritische Russophilie vorwirft, braucht nur nach Transnistrien zu fragen: Die auf der Grundlage russischer Identität nach Unabhängigkeit strebende Region und die dort stationierten russischen Soldaten sind den moldauischen Behörden mindestens ein Dorn im Auge. Auf der anderen Seite liegt der Staat namens Rumänien, der ohne sein Zutun eine potentielle Bedrohung darstellt – nämlich für die moldauische Identität. Straßen und Plätze in Chişinău sind nach den gleichen Künstlern und historischen Gestalten benannt, wie die in Bukarest und Iaşi, man beruft sich auf die gleichen historischen Mythen und man spricht eben auch dieselbe Sprache, wie diese auch immer genannt werden mag (in Transnistrien wird diese Sprache, wie vor 1989, wieder mit kyrillischen Buchstaben geschrieben).

Zurecht oder zu Unrecht, die moldauische Regierung fürchtet um die eigene moldauische Identität und sieht es darum nicht gern, wenn die Oppositionsparteien mit rumänischen Gästen Wahlkampf machen. In der rumänischen Presse existiert die Auffassung, dass der rumänische Staat nicht ganz unbeteiligt an der distanzierten Haltung der Republik Moldau ist: Seit fünf Jahren fehlen auf Seiten Rumäniens Anstrengungen zu gemeinsamen kulturellen Projekten mit Moldova, es wurde nichts getan, um auf der einfachen Ebene den ernstgemeinten Austausch zu fördern. Das gehört zur Vervollständigung ins Bild von den Rumänen, die jetzt im moldauischen Wahlkampf plötzlich zu Hunderten in die Republik Moldau reisen.

Mit den Einreiseverweigerungen für Rumänen könnte die derzeitige moldauische Regierung von den Wählern sogar als konsequent schützende Hand gedeutet werden, die das Ideal einer moldauischen Identität vor fremden Einflüssen bewahrt.

Die Rumänen werden sich in den nächsten Tagen auf die Zunge beißen müssen, wenn sie an einem rumänienfreundlichen Wahlergebnis interessiert sind. Und abgesehen davon, wie stark oder gering der Einfluss Rumäniens auf den moldauischen Wahlverlauf ist, wird sich der rumänische Staat nach dem 5. April in ernsthafter Austauschförderung üben müssen, um glaubhaft zu bleiben. Denn funktionierende Kontakte könnten neben dem einseitigen Transfer billiger Arbeitskräfte endlich auch einen konstruktiven Dialog zwischen den Menschen bewirken.


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