Signal, 3.8.2009

Ein Buch aus Wien, gleich zweimal Kampf in Rumänien und aufschlussreiche Bilder aus dem Kosovo sind vorzufinden.


Bei ARD lief ein Bericht von Agnieska Ziarek über die bleiverseuchten von Roma bewohnten Lager im Kosovo, in dem u.a. Paul Polansky zu Wort kommt. Online anschaubar: Allein der Beitrag von Agnieska Zarek wurde aus dem Video der Rückschau entfernt..

Bei Deutschlandfunk stellte uns Andrea Mühlberger den bloggenden rumänischen Richter Cristi Danileţ vor, der gegen die Korruption kämpft: als Audio (Stream / →mp3) oder Text.

Renate Nimtz-Köster schrieb auf Spiegel Online ausführlich über die zerstörerische Bauwut in Bukarest. Die Bukarester beginnen sich zu wehren: Aufstand gegen die Immobilien-Mafia.

Thede Kahl und Cay Lienau veröffentlichten jüngst das Ergebnis ihres Forschungsprojekts, das „der Frage nach[ging], welches die Mechanismen eines friedlichen Zusammenlebens sind und wodurch es gestört werden kann“. Das Resultat ist ein Buch mit dem Namen Christen und Muslime.

Signal, 5.7.2009

Viel Kritisches: über deutsche Sorglos-Selbstdarstellung, über Rassismus in Italien, über bedenkliche Tendenzen im deutschen Journalismus und über den Schatten der Migration.


Den Anfang macht Canan Topçu in ihrem Beitrag auf DRadio Kultur am 3.7.: „Ich gehöre zu der Gruppe von Menschen, die einen Migrationshintergrund haben. Und neuerdings beschäftigt mich die Frage, wann ich ihn bekommen habe.“ (Text oder →mp3)

Außerdem zeigt der Journalist Rudolf Stumberger heute in seinem Telepolis-Artikel die Zusammenhänge zwischen journalistischer Abhängigkeit, Neoliberalismus und Bologna: „Der Finanzcrash, der Niedergang des kritischen Journalismus und warum wir keinen „Content“ brauchen“ – von ihm erläutert unter dem Titel Die Krise der publizistischen Repräsentation.

Vom wachsenden Hass der italienischen Bevölkerung auf rumänische Staatsbürger, insbesondere vom Rassismus gegenüber Roma, berichtete Kirstin Hausen am 25.6. bei Deutschlandfunk (Text).

Was die Bundeszentrale für politische Bildung in einer Ausstellung im Auswärtigen Amt so an Fakten ausblendet, um ein unbeschwertes Deutschland-Bild rüberzubringen, wurde im DRadio-Fazit am 2.7. kritisch wahrgenommen: Deutschland für Anfänger →mp3.

Und Volker Lilienthal antwortete am 28.6. auf die DRadio-Kulturfrage „Journalisten oder Journalistendarsteller?“ vor dem Hintergrund der jüngst bekanntgewordenen hohen Nebenverdienste einiger öffentlich-rechtlich beschäftigter Journalisten, wie u.a. Tom Buhrow (Text).

Signal, 23.6.2009

Literatur im Austausch, Architektur im Kontrast und Bulgarischer Film in Berlin


Beispiele rumänischer Gegenwarts-Baukunst präsentieren fast zeitlgeich Kurt F. de Swaaf bei Spiegel Online und Martin Woker bei der NZZ online: de Swaaf liefert Hintergründe zu Ceauşescus „monumentalen Prunkbauten“ (Das finstere Kalkül Ceausescus), während Woker ein Buch vorstellt, mit dem man diesem „städtebaulichen Albtraum der Ceausescu-Ära“ entkommen kann (Schillernde Paläste).

„Einen besonderen Fall von Intertextualität“ hat Renate Lachmann anhand der Spuren des Werks von Bruno Schulz in Danilo Kišs „Bašta, pepeo“ (Garten, Asche) ausgemacht und stellt diesen am Donnerstag, 02.07.2009, 18 Uhr c.t. am Institut für Slawistik der HU Berlin vor. (Dorotheenstraße 65, Raum 5.57, 5. Etage, Veranstaltungskalender der HU-Slawistik)

„Ausgerechnet Bulgarien“, sagt Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. Berlin (Potsdamer Str.2) und hat darum dieser Tage einige bulgarische Filme im Programm.

Signal, 17.6.2009

Halle präsentiert das ferne Albanien, Berlin zeigt seine einheimischen Kroaten, Europa ignoriert seine ausgesperrten Serben und Deutschland spielt mit den Schicksalen von Flüchtlingen


Im Tee- und Kaffeehaus Roter Horizont in der Kleinen Ullrichstraße 27 in Halle gibt es am 18.6. ab 20 Uhr einen Veranstaltungsabend zu Albanien, organisiert von der Slawistik Halle und der SOE-Gesellschaft. Das Programm für den Abend ist vielfältig.

Bei Deutschlandradio Kultur erinnerte gestern früh der Publizist Rüdiger Rossig daran, dass die serbische Bevölkerung bis heute den besonders harten Visa-Bestimmungen der EU ausgesetzt ist und damit Europa nicht kennen lernen darf. Die Gesellschaft für bedrohte Völker begrüßt diesen Umstand – und Rossig erläutert, dass sich die Organisation mit dem Wunsch nach Erziehung der Serben „in der Ethno-Falle“ befindet. (hörbar als →mp3)

Von traumatisierten und unter Folterängsten leidenden Menschen in Mecklenburg-Vorpommern berichtet die taz. Ein Dasein in der Warteschleife führt das Ehepaar, das seit der ersten Ankündigung der Abschiebung psychisch krank und selbstmordgefährdet ist – in der Türkei drohen den Eheleuten Folter vom Staat und die PKK.

Im rbb wird den Berliner Kroaten am Samstagabend eine Viertelstunde gewidmet: Kroatien in Berlin, 20.6. 22:30-22:45.

P.S.:
Der medien- und globalisierungskritische Publizist Thomas Barth bescheinigt bei Telepolis dem neuen Bologna-Schwarzbuch „zahnlose Kritik“, wundert sich über das darin von den Geisteswissenschaftlern betriebene „68-er Bashing“ und vermisst die Darstellung des wachsenden Einflusses von Wirtschaft und Medien auf die Bildungspolitik. (Professoren-Protest gegen 10 Jahre „Bologna-Prozess“)

Signal, 3.6.2009

Kunst und Kultur in Jena und Berlin


Beim diesjährigen Festival de Colores in Jena vom 5. bis 14. Juni ist die Region Südosteuropa, besser bekannt als „der Balkan“, thematischer Schwerpunkt. Das Programm ist reichhaltig (Filme, Lesungen, Konzerte, Partys, Vorträge) – und hier nachzulesen.

Die mazedonische Albanerin Mimoza Veliu eröffnet am Donnerstag, 4.6.09 um 20:00 im Berliner Schillerpalais (Schillerpromenade 4) ihre Fotoausstellung. Bis 18. Juni können die Bilder dort betrachtet werden, erste Eindrücke können auf ihrer Homepage gesammelt werden.