goEast Wiesbaden 2010 macht ersten Eindruck

Wodka und Salamispießchen mit saurer Gurke


(Mittwoch, 21.4.10) Das zehnjährige Jubiläum des goEast-Filmfestivals hier in Wiesbaden ist für mich das erste goEast. Mit meiner Presseakkreditierung hatte ich Zugang zur Eröffnungsveranstaltung im schönen Kino Caligari.



Kino Caligari Wiesbaden, Eröffnungsrede goEast 2010

Hier im Foyer gab es zünftige Salamispießchen samt saurer Gurke und ein Becherchen Wodka. W-Lan soll es auch geben, den Schlüssel kenne ich aber noch nicht.

Begrüßung und Grußreden fand ich angenehm auf den Punkt gebracht, niemand referierte zu viel. Ich freute mich, dass die Hälfte der Eröffnungsveranstaltung aus Kurzfilmen bestand. So zeigte das Festival von der ersten Minute seine Priorität: Kino.

Die Eröffnungsfilme waren durch die Reihe sehenswert. Ahoj Mama vom (als Schauspieler bekannten) Regisseur Ivan Shvedoff nähert sich humorvoll einigen Klischees, z.B. dem der klauenden Roma, die aber nur instrumentalisiert wurden, damit ein tschechischer Nicht-Rom in Ruhe selber klauen kann. In Petar Valchanovs Familientherapie wirkt der brutale Überfall zweier Jugendlicher auf ein Ehepaar nach einem Streit als Auslöser für Versöhnung. In vier Minuten zeichnet Aron-Egal in Liebe im Quadrat minimalistisch die politische Systemtrennung bis 1989 nach. Die zwei Knaller waren der sowjetische bzw. georgische Film Gusseisen von Otar Iosseliani, in dem georgische Arbeiter in einem Hochofen 1964 beim Arbeiten zu sehen sind, sowie der in Comic-Ästhetik à la Sin City umgesetzte Film Objekt Nr. 1 von Murad Ibragimbekov, in dem russische Arbeiter über den Dächern einer Metropole auf die Repräsentationssymbole des Kommunismus treffen.



Bild aus dem Film „Objekt Nr. 1“ im Kino Caligari Wiesbaden, goEast 2010


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