FUOCOAMMARE — #Berlinale kurz notiert

Der Dokumentarfilm FUOCOAMMARE lief im Wettbewerb. Er nähert sich dem Themenkomplex Flucht/Migration mit klassischen Mitteln.

Die Bilder von Geflüchteten, von Registrierungen nach der Ankunft auf der Insel oder die Schiffsfunkdialoge kontrastieren mit dem dargestellten Alltagsleben des zwölfjährigen Lampedusabewohners Samuele. Farbenfrohe Inselnatur und althergebrachtes Wohnungsinterieur auf der einen, schlecht beleuchtete Bilder von Geflüchteten auf der anderen Seite. Eine Verbindung zwischen beiden Ebenen ist der Arzt: Er ist Samueles Hausarzt und er untersucht die Ankommenden bzw. obduziert deren Leichen.

Die Inselbewohnerschaft um Samuele steht im Mittelpunkt, ihre Geschichte wird im Film detaillierter erzählt. Die Geflüchteten dagegen bleiben eine unbestimmte, teils voyeuristisch abgefilmte Masse. In einer Situation polizeilicher Registrierung und Kleidungskontrolle blicken durchsuchte Geflüchtete verunsichert in die Dokumentarfilmkamera. Das verstärkt ihre Positionierung in dem Film als reine Darstellungsobjekte.